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Backbücher
Das Backbuch «Eure Love Cakes» - die Back-Challenge

Wir haben fünf der 50 Love Cake Bäcker zu Hause besucht und haben mit ihnen über ihre Erfahrungen beim Backen gesprochen. Fünf Love Cake Bäcker stellen sich vor: Viel Spass beim Lesen ihrer Geschichten!

Patricia Chronis

"Backen ist bei uns oft ein Familienprojekt."

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Patricia, dein Ovo-Himbeer-Love Cake hat es bei uns in die Auswahl geschafft. Ist das das Rezept, das du am liebsten machst? 

Ja, ich backe am liebsten Kuchen, Muffins, Cakes – Torten eher weniger. Im Moment liebe ich alles mit Banane. Meine armen Kinder können schon fast keine Bananen mehr sehen. Aber es sind halt immer so Phasen bei mir. Und zurzeit ist Banane eben irgendwie «in» – man findet so viele Rezepte damit. Also probiere ich einfach eines nach dem anderen, bis es uns allen aus den Ohren raushängt.

Aber deine Familie freut sich doch bestimmt, dass du so gerne und viel backst, oder? 

Ja sicher, wir backen und essen alle gerne. Und es ist sehr lustig, mein Mann kocht zwar überhaupt nicht gerne,aber er hat irgendwann das Backen für sich entdeckt. Immer, wenn wir irgendwo eingeladen sind und ein Dessert mitbringen sollen, streiten wir uns, wer es backen darf. Auch die Kinder wollen jeweils mithelfen. Das ist bei uns öfters ein richtiges Familienprojekt.

Das ist bestimmt toll, wenn die ganze Familie mitmacht. Gibt es bei euch Backrekorde?

Ja, alle Jahre wieder! Meine Schwester und ich machen an Weihnachten gemeinsam die Guetzli-Grossproduktion. Sechs Sorten in jeweils drei- bis vierfacher Menge. Das gibt so viele Guetzli – wir verzweifeln jeweils fast.

Und hast du eine ganz besonders schöne Backgeschichte?

Unsere Kinder hatten letztes Jahr in der Schule einen Back- und Kochtag und ich war freiwillige Helferin. Fünf Kinder,alle aus verschiedenen Altersstufen vom Kindsgi bis zur sechsten Klasse, kamen an diesem Tag zu uns, um bei mir zu backen. Alle haben eifrig mitangepackt und haben anschliessend ganz stolz ihre Kreation in der Turnhalle präsentiert und serviert. Das war wirklich sehr schön.

Und was habt ihr da gebacken?

Einen Fladen. Ich glaube, ihr sagt dazu «Wähe»? Bei uns wird der nach Familienrezept gemacht. Also nicht mit einem typischen Eierguss, sondern eher wie Kuchenteig.

Chiara Bevilacqua

"Backen macht gleich dreimal glücklich."

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Chiara, du hast einen Blog, auf dem du teilweise auch feine Rezepte teilst. Wer hat dir denn das Backen beigebracht?

Ich habe als Kind viel Zeit bei und mit meiner Grossmutter verbracht. Von ihr habe ich die Basics gelernt. Auch meine Mutter hat mir viel beigebracht. Und seit das Backen offiziell zu meinen Leiden-schaften gehört, experimentiere ich gerne und habe mir vieles selbst beigebracht. Man lernt nie aus beim Backen und die Erfahrung macht einen besser.

Wann hast du deinen ersten Kuchen gebacken und was für einen?

Ich erinnere mich noch gut. Das war, als ich ungefähr elf oder zwölf war. Ich wollte meine Mutter mit einem Geburtstagskuchen überraschen. Da habe ich mich zum ersten Mal ganz alleine an einen Schoggi-kuchen gewagt. Klammheimlich habe ich die Zutaten besorgt und im Versteckten den Kuchen gebacken. Aus lauter Sorge, die Überraschung könnte platzen, habe ich den fertigen Kuchen dann auch während fast zweier Tage in meinem Kleiderschrank versteckt. Ende gut, alles gut: Der Kuchen war eine gelungene Überraschung und hat auch ganz gut geschmeckt für so ein waghalsiges «Erstlingswerk».

Was backst du denn am liebsten?

Kommt auf den Moment an. An Torten finde ich spannend, dass man viel experimentieren kann. Mit Aromen, Füllungen, Texturen und Farben. Aber am liebsten backe ich Guetzli. Das ist für mich wie Meditation, da kann ich mich richtig entspannen.

Und dein liebster Moment beim Backen?

Ich würde sagen, es sind deren drei. Am Anfang steht die Rezeptsuche und die Vorfreude auf den fertigen Kuchen, was spannend ist. Als Nächstes dann der Moment, wenn die Zutaten gemixt werden. Das duftet immer so fein und man kann schon mal probieren. Und zuletzt dann der Moment, wenn der Kuchen –feierlich – angeschnitten und im Kreise der Liebsten gegessen wird. Der beste Dank für jeden Bäcker sind glückliche Gesichter.

Franziska Brechbühl

"Mein Motto? Möglichst viele Kalorien pro Zentimeter."

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Deine Fussball-Torte ist ja wirklich eine eindrückliche Kreation! Machst du auch sonst gerne Thementorten?

Ja. Es kommt ab und zu vor, dass mir ein Neffe, eine Nichte oder ein Göttikind ein Bild zeigt und sagt, dass es genau so eine Prinzessinnen-, Barbie -oder Dinosauriertorte oder dergleichen möchte zum Geburtstag. Das setze ich dann gerne um.

Hast du persönlich auch einen Lieblingskuchen oder etwas, was du am liebsten backst?

Am liebsten backe ich Schoggitorten, diese kann ich auch ohne Rezept locker zaubern. Und meine allerliebste ist die Truffestorte. Mit möglichst vielen Kalorien auf einem Zentimeter. Schoggi geht für mich beim Backen immer. Darum habe ich auch immer sehr viele verschiedene Schoggisorten zu Hause vorrätig.

Woher kommt denn deine Liebe zum Backen?

Die habe ich bestimmt von meiner Grossmutter und meiner Mutter geerbt. Ich stand schon im Alter von vier Jahren immer mit ihnen in der Küche. Meine Grossmutter hat täglich gebacken.

Ist dir beim Backen auch schon mal was misslungen?

Klar, das kommt vor. Mein Umfeld hat immer sehr hohe Erwartungen an mich, da ich bekannterweise viel backe. Die denken, mir gelingt alles. Aber dem ist natürlich nicht so. Einmal habe ich mich an einem klassischen Soufflé versucht. Stellt sich heraus, dass das gar nicht so leicht zu machen ist, wie man denkt. Auf jeden Fall sollte man unter keinen Umständen zu früh den Ofen aufmachen. Sonst fällt das Soufflé in sich zusammen. Natürlich hatte ich an dem Abend ausgerechnet auch noch Gäste.

Und, wurde das Soufflé dennoch gegessen?

Ja, es war trotzdem geniessbar, auch wenn es nicht so schön aussah. Aber ich war ziemlich enttäuscht. Für meine Liebsten will ich eben immer alles perfekt hinkriegen.

Was bedeutet Backen für dich, ist das auch eine Art Ausgleich?

Ja genau, das ist es definitiv. Ich arbeite als Business Analyst, das ist sehr technisch. Das Backen ist mein kreativer Ausgleich. Da hat man am Schluss ein physisches Resultat – noch dazu ein feines! - das fehlt im Bürojob.

Sabrina Bertschinger

"Backen ist Liebe. Und Erfahrungssache."

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Sabrina, du bist die Bäckerin dieser feinen Minicakes. Was ist die Geschichte dahinter?

Naja, Backen gehört für mich einfach irgendwie dazu. Ich backe häufig auch einfach mal so, aus Lust. Aber irgendjemand muss das Resultat ja essen. Also mache ich oft mehrere kleine Sachen – zum Beispiel meine fruchtigen Miniküchlein – und verschenke und verteile sie anschliessend an Familie und Freunde.

Magst du besonders fruchtige Kuchen?

Ich mag alles mit Früchten, ja. Und Buttercrème dafür eher weniger. Mein Rezept kann man mit allem machen, was man an Früchten gerade da hat: Himbeeren, Äpfel, Birnen oder anderes.

Wie bist du denn zum Backen gekommen?

Meine Mutter ist eine sehr gute Köchin und führte lange einen Pizzakurier. Da habe ich immer mitgeholfen und Pizzen gebacken. An den Wochenenden gab es bei uns auch oft frischgebackenen Zopf oder Kuchen. Das war fein.

Hast du von ihr auch das Handwerk gelernt? Oder hast du dir das selbst beigebracht?

Ich habe eine Ausbildung zur Köchin gemacht. Da musste ich immer mal wieder einen Kuchen backen. Da habe ich die Basics gelernt.

Also ein richtiger Profi. Ist dir denn auch schon mal was misslungen?

Klar, mir sind schon viele Missgeschicke beim Backen passiert. Ich habe beispielsweise immer das Gefühl, dass ich nichts abmessen muss. Das geht meistens in die Hosen. Oder wenn man die Zutaten nicht vorher aus dem Kühlschrank genommen hat, obwohl sie laut Rezept Zimmertemperatur haben sollten. Backen hat viel mit Erfahrung zu tun, aber man muss sich auch ans Rezept halten.

Und hast du schon mal richtig übertrieben beim Backen? Quasi einen Backmarathon veranstaltet?

Ja, ich habe mal für einen Geburtstag acht verschiedene Sorten Cupcakes gemacht. Insgesamt so an die 100 Stück. Ich stand einen ganzen Tag lang in der Küche, habe alles schön dekoriert und verpackt. Die Cupcakes waren dann halt mein Geburtstagsgeschenk, weil es so viel Aufwand war. Sie kamen sehr gut an.

Corinne Hager

"Tortenbacken ist wortwörtlich rührend."

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Corinne, du scheinst ja eine richtige Konditorin zu sein, was backst du am liebsten?

Oh ja, ich mache leidenschaftlich gerne Motiv- und Thementorten. Ich verbringe oft Stunden damit, zu recherchieren, mir Gedanken zum Motiv zu machen, zu modellieren und später mit dem Backen. Mit dem Modellieren beginne ich meist schon einige Tage im Voraus. Eine Torte wird also ein regelrechtes Projekt.

Welches ist denn die aussergewöhnlichste Thementorte, die du je gebacken hast?

Ein Auftrag ist für mich wie eine Mission. Da wage ich mich auch mal an ausgefallene und scheinbar unerfüllbare Wünsche heran. Für den Sohn einer Bekannten habe ich zum 20. Geburtstag eine Skateboard-Torte kreiert, mit «richtigen» Rädli dran. Sogar das Logo der Skateboard-Marke habe ich aus Fondant gemacht. Das habe ich vorher alles gründlich recherchiert. Die Jungs waren extrem beeindruckt und haben zueinander gesagt «Oh wow, hast du die Skateboard-Torte gesehen».

Das sind bestimmt schöne Momente, wenn die Werke so gut ankommen, oder?

Ja, sehr. Der Moment der Übergabe an den Tortenempfänger ist aber auch mit Nervenkitzel verbunden. Mir wird immer ganz mulmig, wenn ich die Torte überbringe, der Empfänger den Deckel der Schachtel öffnet und den ersten Blick auf seine Bestellung wirft. Man hofft einfach, dass die viele Arbeit sich gelohnt hat und dass die Torte gut  ankommt – also sowohl gefällt als auch schmeckt.

Und was magst du am meisten am Backen?

Ich liebe das Modellieren mit Fondant. Dabei vergesse ich total die Zeit und merke erst irgendwann, dass es schon nach Mitternacht ist und es Zeit ist, ins Bett zu gehen, da ich am nächsten Tag wieder zur Arbeit muss. Auch der Moment, wenn ich die Torte fertigstelle, ist jedes Mal wieder etwas ganz Besonderes. Da bin ich manchmal so gerührt, dass mir fast die Tränen kommen.